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Über Heimito von Doderer – Alexandra Kleinlercher im Gespräch mit Wolfgang Fleischer

Gusti Hasterlik

A.K.: Hatten Sie im Laufe Ihrer Recherchen die Möglichkeit, mit Verwandten von Gusti Hasterlik Kontakt aufzunehmen?

W.F.: Eine Großnichte von ihr, die in Wien lebt, war sehr hilfsbereit, über sie kam ich zu ihrer Mutter, der Nichte von Gusti Hasterlik, die damals in Kitzbühel lebte. Auch die zweite Nichte Gustis, mit der ich dann ausführlich Korrespondenz geführt habe, war unerhört hilfreich. Dadurch habe ich von der Familie Hasterlik erstaunlich viel Hilfe bekommen. Sie waren alle daran interessiert, daß jemand nach der Darstellung in den Romanen die Wahrheit über Gusti Hasterlik schreibt. Aber sie ist in einem gewissen Sinn offensichtlich ein ziemlich revolutionärer Geist geblieben. In Amerika hat sie sich in den 50er Jahren schon den ersten Bewegungen für Tierschutz, Naturschutz usw. ziemlich militant angeschlossen und das ganze Geld, das ihr geblieben war, auch diesen Vereinen zugewendet; im Gegensatz zu Doderer ist sie auch auf Demonstrationen gegangen, als alte Frau noch.

A.K.: Sie war auch politisch aktiv?

W.F.: Ich glaube, sie hat sehr bewußt, auch politisch bewußt, in ihrer Umwelt gelebt und daran aktiv teilgenommen und Spaß daran gehabt. Sie war ein ganz anderer Charakter als Doderer.

A.K.: Wußten die Verwandten von Gusti Hasterlik etwas über die Beziehung zwischen ihr und Heimito von Doderer?

W.F.: Ja, natürlich.

A.K.: Wie hat diese Beziehung aus deren Sichtweise ausgesehen?

Ich habe mich mehr nach der Familie insgesamt erkundigt, nach dem Vater von Gusti Hasterlik und so. Man kann den Leuten auch nicht zumuten, in einem Brief die ganze Geschichte noch einmal zu erzählen. Das, was ich sicher in Erfahrung gebracht habe, ist, daß Gusti Hasterlik alle Briefe von Doderer vernichtet hatte, während er die ihren seiner Schwester Astri gegeben hatte. Sie dürfte sie wirklich vernichtet haben, ich glaube, es war sogar jemand von der Familie zugegen.

A.K.: Wissen Sie, ob Gusti Hasterlik noch über Heimito von Doderer gesprochen hat?

W.F.: Wenn, dann schlecht. Das ist bekannt, weil einige Freunde, wie der Schriftsteller Paul Elbogen, ein Freund aus der Jugendzeit, der dann in den USA gelebt hat, nach dem Erscheinen der Strudlhofstiege einen kritischen Brief an Doderer geschrieben hat; ich weiß, daß dieser Freund auch mit Gusti Kontakt hatte. Er kannte sie aus Wien. Heimito von Doderer und Gusti Hasterlik haben sozusagen nur durch Mittelsmänner voneinander erfahren, aber jeder der beiden hätte einen direkten Kontakt abgelehnt.

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Copyright © Alexandra Kleinlercher, Berlin 2006.
Alle Rechte vorbehalten.

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