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Anne Kerebel: „Les improvisations du souvenir“. Etude des Journaux 1920 - 1939 de Heimito von Doderer

Anne Kerebel: „Les improvisations du souvenir“. Etude des Journaux 1920 - 1939 de Heimito von Doderer (Phil. DEA École pratique des hautes études Paris 2001).

Das Tagebuch, eine sich (insbesondere bei Heimito von Doderer) über das Erinnern konstituierende Gattung, ermöglicht es, jene tiefgreifende Reflexion des Autors über die Erinnerung wahrzunehmen, die ab den 20er und 30er Jahren bei ihm allmählich Gestalt annimmt. In seinen frühen Tagebüchern entwickelte Doderer ausgehend von seinem Verständnis von Vergangenheit und Erinnerung eine einzigartige Konzeption des Schreibens. Dementsprechende Textpartien seines Tagebuchs, die Splitter von Erinnerungen festhalten und kombinieren, bezeichnet er als „ Extremas“. Sie dienen ihm dazu, kaum bewußte Zustände über assoziativ verkettete Erinnerungen auszudrücken und so mehr oder weniger tiefe Schichten seiner Vergangenheit bloßzulegen. Anfang der 30er Jahre verdrängen die nun entstehenden „ Extremtagebücher“ allmählich die zuvor nicht selten dominante „Chronik des äusseren Lebens“ (Tagebücher 1920 - 1939, S. 128).

Für Doderer bilden die „Extremas“ den Ausgangspunkt für die Erneuerung seiner dichterischer Kreativität und den Aufbau des eigenen Ichs, wobei die Erinnerung eine Schlüsselposition einnimmt. Sie verdichten die wesentlichen Züge seiner theoretischen Reflexion, die dann in den späteren Schriften ausgestaltet wird. Hinter den persönlichen Erinnerungen profiliert sich zudem sein historisches Bewußtsein.

Die von Prof. Dr. Jacques Le Rider betreute Arbeit versucht über eine Rekonstruktion der Genese der „Extremas“ Fragmente einer Dodererschen Theorie der Erinnerung zu erschließen. Die Einordnung des Autors in den geistesgeschichtlichen Kontext seiner Zeit und insbesondere die Untersuchung seines Verhältnisses zu Marcel Proust, Otto Weininger und Hermann Swoboda zeigt, wie sehr er in wesentlichen Aspekten seiner Konzeption der Erinnerung beeinflußt wurde, aber auch, wie er die entlehnten Konzepte mit eigenen Bedeutungsinhalten zu füllen verstand.

Anne Kerebel

Mail an die Autorin

Erschienen in: Gassen und Landschaften: Heimito von Doderers „Dämonen“ vom Zentrum und vom Rande aus betrachtet. Hrsg. v. Gerald Sommer. Würzburg 2004 (Schriften der Heimito von Doderer-Gesellschaft; 3) , S. 499f. Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlages.

Copyright © Verlag Königshausen & Neumann GmbH, Würzburg 2004.
Alle Rechte vorbehalten.

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