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o. Univ.-Prof. Dr. Wendelin Schmidt-Dengler
20. Mai 1942 – 7. September 2008

Beileidsbezeugungen

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Wir sind alle zutiefst traurig und erschüttert über Wendelin Schmidt-Denglers Tod - ein unersetzlicher Verlust insbesondere auch für den Verlag Heimito von Doderers. Und dass ihm nur wenige Tage später und ebenso unvorhergesehen Dietrich Weber gefolgt ist, der im Jahr 1963 sein erstes Buch über Doderer in unserem Verlag veröffentlicht hat, bestürzt uns sehr.
(Wolfgang Beck)

Prof. W. Schmidt-Dengler hatte im vergangenen Jahr zugesagt, im kommenden Winter nach langer Zeit wieder nach Slowenien zu kommen und an beiden Germanistikinstituten zu lesen. Im nächtlichen Gespräch in einem Lviver Cafe begeisterte er mich zum wiederholten Male, darunter auch als subtiler Erkundiger unserer Gebirgswelt. Mit Betroffenheit nehme ich Abschied von unserem respektierten Kollegen, der mit seiner Leidenschaft für das Schöne und Menschenwürdige mir stets ein Vorbild bleiben wird.
(Matjaž Birk)

Mir nur einmal und zwar bei einem Edinburgher Doderer-Symposion begegnet schien Prof. Schmidt-Dengler sowohl eine sofort bezaubernde Persönlichkeit als auch ein Gelehrter und Wissenschaftler höchsten Grades. Das war ein gewaltiger Eindruck, dessen ich mich stets erinnern will und werde. Der Tod kommt bei solchen Menschen immer zu früh.
(Leo Black)

Wie hoch dieser Stern. / Wie kalt wird es doch. / Gewaltig das Schweigen, / Gewaltig ist der Schmerz. Jeder Geisteswissenschaftler, der bei Prof. Dr. Schmidt-Dengler gesessen hat, weiß, dass Denken Leben ist und das Leben zu Sprache wird. Von ihm bleiben unvergessliche Worte der Ermunterung zum schärferen Denken, zur Wiedereroberung eines mit Leben begabten Lebens. Ich danke Ihnen, Prof. Dr. Schmidt-Dengler für die Güte Ihrer Anwesenheit, für Ihren gelassenen Humor und die dröhnenden Laute Ihrer Dichtersprache, die uns begleiten.
(Frédérique Blau)

Die Nachricht vom plötzlichen Tod Wendelin Schmidt-Denglers war ein schmerzvoller Schock. Die Traurigkeit bei dem Gedanken, ihm nie wieder begegnen zu können, ist so groß, dass wir diesen endgültigen Bruch einfach nicht wahrnehmen wollen. Es ist ALLES sehr traurig. Als mein Mentor verschaffte mir Wendelin Schmidt-Dengler Zugang zu den ungleichen Brüdern Werner Kofler und Gert Jonke, daraus entstanden eine Magister- und eine Doktorarbeit, über die er sich sehr freute. (Und wie viele andere machen jetzt wie ich eine Rückblende auf den eigenen Lebensabschnitt, der von WSD begleitet und geprägt wurde, und von dem wir ein Leben lang Wunderbares ausschöpfen können!). Der Familie gilt mein aufrichtiges Beileid.
(Marina Corrêa)

"Rasch tritt der Tod den Menschen an", lässt Doderer einmal eine seiner Figuren mit Schiller sagen - diese Worte kamen mir sofort in den Sinn, als ich die furchtbare Nachricht von Schmidt-Denglers Tod las. Wendelin Schmidt-Dengler war mir immer - wie zweifellos sehr, sehr vielen StudentInnen - so etwas wie ein Idol. Seine Belesenheit war furchterregend, sein Vortrag fesselnd, seine Menschlichkeit beispielhaft. Es ist sehr traurig, dass er nicht mehr lebt.
(Christopher Dietz)

Wir haben Wendelin Schmidt-Dengler verehrt, bewundert, geliebt. Seine Weisheit, Liebenswürdigkeit, Offenheit, Lebendigkeit, Phantasie, sein Temperament, Humor und WItz, die Schärfe seines Denkens und Argumentierens werden uns immer im Gedächtnis bleiben: Er war ein großartiger Mensch.
(Martina Eichner und Henner Löffler)

Mit großer Trauer und Bestürzung haben wir vom plötzlichen Tod unseres allseits geachteten Kollegen, Herrn O. Univ.-Prof. Mag. Dr. Wendelin Schmidt-Dengler erfahren. Wir kannten und schätzten ihn als eine faszinierende Persönlichkeit mit außergewöhnlich breitem wissenschaftlichem Horizont, fundierter Sachkompetenz, mit stets geistreicher Formulierungskunst und nicht zuletzt mit menschlicher Wärme und Ausstrahlungskraft. Wir wissen um seine herausragenden Verdienste als Vorstand des Instituts für Germanistik an der Universität Wien, als Leiter des Literaturarchivs der Österreichischen Nationalbibliothek, als Editor der Werke Thomas Bernhards und Heimito von Doderers und in seinen zahlreichen anderen Funktionen. Ein besonderer Interessenschwerpunkt von ihm galt der Förderung von Kontakten zwischen der österreichischen Germanistik und den Germanistiken der mitteleuropäischen Nachbarländer. So verliert die Germanistik in Ostmitteleuropa in Professor Schmidt-Dengler ein wichtiges Bindeglied zur Germanistik in Österreich. Sein Name wird für uns immer untrennbar mit der österreichischen Germanistik verbunden bleiben. Wir fühlen einen tiefen Schmerz und können doch nur unser Mitgefühl ausdrücken. Wir werden das Andenken dieses großartigen Germanisten, Literaturkritikers und Menschen stets bewahren.
(Csaba Földes)

Mit Unglauben, dem dann Trauer folgte, habe ich die Nachricht vom plötzlichen Tode Prof. Schmidt-Denglers gelesen. Vor allem Frau Schmidt-Dengler, aber auch der ganzen Familie, möchte ich meine Anteilnahme aussprechen.
(Ruprecht Gammler)

der große verlust, seine plötzlichkeit machen für den augenblick sprachlos. wir sind sehr traurig.
(Elfriede Gerstl und Herbert J. Wimmer)

Er war für mich ein exzellenter Professor und Betreuer, der mich immer in allem unterstützt hat.
(François Grosso)

Ich möchte seiner Gattin mein herzliches Beileid aussprechen. Seine Forschungen über Doderers Werk und sein Bemühen die Kenntnisse Doderers Werk einer breiteren Leserschaft zuzuführen sind beispielhaft.
(Jörg Himmelreich)

Mit Betroffenheit habe ich vom Tode Herrn Schmidt-Denglers erfahren. Ich möchte hiermit den Hinterbliebenen mein tiefempfundenes Beileid ausdrücken.
(Erich Holthausen)

Die Meldung über das plötzliche Ableben dieses hochgebildeten Wissenschaftlers hat mich sehr erschüttert. Zuletzt durfte ich seine brillante Redebegabung als Moderator bei der Vorstellung der Hörbuchversion der "Strudlhofstiege" im Rundfunkgebäude genießen. - Ein schmerzlicher Verlust."
(Friedrich Horn)

Was für eine schlimme Nachricht. Es tut mir sehr sehr leid. Ich habe Professor Schmidt-Dengler Manches zu verdanken und hätte ihn so gern wiedergesehen.
(Hans-Wolf Jäger)

Zu diesem plötzlichen und frühen Tod fällt mir keine Erklärung ein, außer vielleicht, dass das Leben sehr ungerecht sein kann. Mein letztes Bild ist der tief unten liegende Sarg, die vielen Blumen darueber, viele Rosen, vor allem gelbe und orangerote; aus den Rändern der Grube standen noch vereinzelte Wurzeln hervor. In nicht einmal fünf Minuten war das alles zugeschüttet. Wie ist es möglich, dass eine selbstverständliche Gegenwart plötzlich abgeschlossen ist, Vergangenheit geworden ist, zu der sich die Wortgruppe 'nie mehr wieder' aufdrängt? Seine Stimme ist doch noch in meinen Ohren präsent! Zuletzt lebend gesehen (jedenfalls so gesehen, dass ich mich nachhaltig daran erinnere) hatte ich ihn schon vor etwas mehr als einem Jahr, an der Straßenbahnhaltestelle vor dem Friedhofstor Nummer zwei, auf dessen anderer Seite nun sein eigener Sarg aufgebahrt war, nämlich knapp vor der Verabschiedung von Alfred Ebenbauer. Somit sind zwei Vorstände des Germanistikinstituts hintereinander und noch vor ihrer Emeritierung gestorben. Wenigstens war dies jetzt ein Tod, bei dem die Trauernden den tröstenden Eindruck haben, sie hätten ihn ohnedies nicht verhindern können. Aber ob das schon bedeutet, dass es eben so sein musste?
Ich habe nicht bei ihm studiert, nur einige Lehrveranstaltungen besucht, aber ich habe sein Wissen bewundert, seine Fähigkeit, in jeden Vortrag mindestens eine Pointe einzubauen, über die man wirklich lachen konnte (nicht wie bei manchen anderen Vortragenden aus Höflichkeit bloss die entsprechende Miene nachformte), die Unerschrockenheit, mit der er die Dinge bei den Bezeichnungen nannte, die ihnen entsprachen, und die Fülle seiner Arbeitsergebnisse, obwohl die Zeit für ihn genau dieselbe Länge hatte wie für alle anderen Menschen auch. Das Wort 'Engagement' hat er für Außenstehende mit einem erfahrbaren Inhalt gefüllt. Ich habe Respekt vor allen denjenigen, die einspringen, um die abgerissenen Tätigkeitsstränge an der Universität weiterzuführen, obwohl sie sich damit dem Vergleich aussetzen müssen.
Mein Mitgefühl gilt seiner Frau und seinen Kindern, die über eine Stunde am offenen Grab stehen mussten, um allen TeilnehmerInnen am Begräbnis die Hand zu schütteln, auch denjenigen, die sie vielleicht nie zuvor gesehen hatten. Und dem Enkelsohn mit der Zeichnung, der stellvertretend für alle Enkel vier gelbe Rosen ins Grab warf. Und ein wenig auch dem Germanistikinstitut, das seine Lokomotive verloren hat.
(Christine Kasper)

Der plötzliche Tod von Prof. Schmidt-Dengler reißt eine große Lücke in die Literaturgesellschaften, da er profundeste Sachkenntnis mit gesundem Menschenverstand verbinden konnte, was nicht immer so leicht sein dürfte, aber:

Es wächst Dein Tod
mit jeder Stunde.
Du bist sein Brot
im dunklen Munde. -

Er zehrt und speist
Dein Fleisch geduldig,
so wirst Du Geist
und bleibst ihm schuldig. -

Sei ihm vertraut !
mit Glas und Hippe
Dein Denkmal baut
er im Gerippe. -

(Herbert Hinterleithner: Welt die wir lieben)
(Heinrich Kolbabek)

Als Elfriede Jelinek von Wendelin Schmidt-Denglers Tod erfuhr, schrieb sie: „Es ist entsetzlich! Mir fehlen die Worte" und fand damit die Worte, die uns fehlen.

Wendelin Schmidt-Dengler „hat mit seinem Abgange ein unvorstellbar großes Leck in den Bugwall des Geistes gerissen". Was Heimito von Doderer 1945 über den Tod von Franz Blei schrieb, möchte ich heute über Wendelin Schmidt-Dengler sagen. Nicht ohne hinzuzufügen, dass wir mit ihm einen humorvollen, ungemein hilfsbereiten Menschen verloren haben. Ich war immer beeindruckt davon, wie es ihm gelang sich, trotz seines immensen Arbeitsvolumens, wobei er mehreres gleichzeitig erledigte, auch noch Zeit für Gespräche zu nehmen. Ich war und bin ihm dankbar dafür, dass er sich die Zeit nahm, die er eigentlich nicht hatte, um meine vielen Fragen zu Doderer zu beantworten, dass er mich auf richtige Spuren brachte, mir bei meinen Recherchen half, bei denen er mich tatkräftig unterstützte, E-Mails oftmals in Sekundenschnelle beantwortete und so vieles mehr. Und so wie mir ist es vielen gegangen. Er hat mit einer für uns ganz unglaublichen Intensität gelebt.

Für Mai 2009 hatte er sein Kommen zu dem von Gerald Sommer ins Leben gerufenen „Doderer-Gespräch", das erstmals im Österreichischen Kulturforum in London stattfinden soll, mit den Worten: „Mache gerne mit, Doderer und England ist ja ein sehr ergiebiges Thema" zugesagt und „der Termin ist notiert, und sollte höhere Macht mich nicht hindern, will ich hin fahren."

Ich möchte mein ganz besonders herzliches Beileid seiner Frau Maria Schmidt-Dengler und seiner Familie ausdrücken, seinen Freunden, darunter Wolfgang Fleischer (Wendelin Schmidt-Dengler pflegte wann immer er Aussagen Wolfgang Fleischers über Doderer zitierte mit den Worten „mein Freund Wolfgang Fleischer" einzuleiten) und allen, die sich ihm verbunden fühlen.

Ich wünschte, das alles wäre ein Riesenirrtum, ein Missverständnis und es käme eine Nachricht von ihm, so wie jene vom 29. Februar 2008, als er nach einer schweren Operation „(neues knie!)" anmerkte: „laufe wieder herum wie ein wiesel und hüpfe wie ein heuschreck. also auf bald Ihr WSD".
(Alexandra Kleinlercher)

Ich trauere um meinen Diplomarbeitsbetreuer Professor Schmidt-Dengler. Letztes Jahr setzte er sich zwischendurch im Literaturarchiv zu mir und las mir einen seiner Texte vor, die er von der Google-Übersetzungsfunktion übersetzen hatte lassen. Ein schräges Kauderwelsch war dabei herausgekommen, über das er von Satz zu Satz lachte. Ich habe ihn viele Monate nicht gesehen und kann es nicht fassen, dass ich ihm nicht mehr begegnen werde können.
(Simon Kovacic)

Auch nach mehr als einem Jahr bewegt mich der Tod Wendelin Schmidt-Denglers noch immer. Ich lernte ihn vor vierzig Jahren während meiner Wiener Studentenjahre kennen. Wir trafen uns regelmäßig in einem Kaffeehaus oder in einem „Beisel“. Daß ich Wien trotz allem in so guter Erinnerung behalten habe, verdanke ich vor allem ihm. Die Gespräche mit ihm waren so anregend, so aufbauend! Bei meinem letzten Wiener Besuch im Mai 2008 begegneten wir uns wieder, und sofort waren unsere Themen wieder präsent – die Literatur, die Hochschulpolitik, Rapid Wien, Werder Bremen und so vieles andere. Es war wie vor 40 Jahren, ich fuhr gestärkt nach Hause. Nun, da ich meinen nächsten Wien-Besuch plane, kann ich es immer noch nicht fassen, daß es keine Treffen mit ihm mehr geben wird.
(Dieter Kutzschbach)

Höchster Respekt vor Prof. Schmidt-Denglers literarischer Urteilskraft, vor seiner Blitzgescheitheit, vor seinem Arbeitspensum und Dank an seine liebenswürdige Hilfsbereitschaft! Welch ein plötzlicher Verlust!
(Dieter Liewerscheidt)

Schmidt-Dengler besaß die Fähigkeit, gut zu tun. Seine Vorträge hatten einen eigentümlich therapeutischen Aspekt: Man hing an jedem Wort und zog gekräftigt von dannen. Auch deswegen wohl – wie die weit über tausend Menschen zeigten, die ihm bei seiner Trauerfeier das letzte Geleit gaben – war er ein so außerordentlich und zu Recht geliebter Germanist. Überraschen konnte diese Wirkung dennoch, denn eigentlich behielt er eine leichte Unnahbarkeit stets für sich. Auch habe ich niemals einen weniger sentimentalen Wissenschaftler getroffen, der sich keine Illusionen machte und hart urteilen konnte. Unter dieser Oberfläche war er – für alle offensichtlich: die Liebenswürdigkeit in Person. Beinahe möchte man denken, er hätte es zum Rang einer Wiener Sehenswürdigkeit gebracht. Ähnlich wie Voltaire hätte auch er seinen Besuchern ausrichten lassen können: „Die Besichtigung kostet sechs Pfund.“ Und ganz ebenso hätte der Besucher allen Grund zu der Antwort gehabt: „Ich gebe ihnen zwölf und komme morgen noch einmal wieder.“
(Kai Luehrs-Kaiser)

Der Verlust, den der Tod von Wendelin Schmidt-Dengler für die literarische Welt bedeutet, erschüttert wie ein Erdbeben die kulturelle Landschaft. Die österreichische Literatur hat ihren obersten Pfleger, Hüter, Gärtner, ihren spiritus rector verloren. Er hatte sich mit Leib und Lebenszeit der österreichischen Literatur verschrieben. In seiner Seele aber war noch für viel mehr Platz: Nicht nur für seine Familie, sein Haus ins der Steiermark, sondern auch für die Antike, für Homer - und für die Operette, eine seiner heimlichen Leidenschaften. Doch der Tod von Wendelin Schmidt-Dengler ist für mich nicht nur der Verlust einer österreichischen und einer akademischen Institution, denn der Universität Wien war er immer ein sehr politischer, sehr wacher und sehr kritischer Begleiter. Es ist auch der Verlust eines Kollegen, der bei aller Größe, bei allem, was er erreicht hat - und es ist verdientermaßen viel mehr, als die meisten von uns je erreichen werden -, immer menschlich, immer freundlich und immer von Grund auf gütig geblieben ist. Die Trauer sitzt tief - und mein Mitgefühl, mein Beileid gilt zunächst und vor allem seiner Familie, seiner Ehefrau, der ich alle Kraft wünsche, nicht nur die schweren nächsten Tage zu meistern.
(Matthias Meyer)

Wendelin Schmidt-Dengler war mir ein sehr geschätzter, anregender und stets hilfsbereiter Kollege. Ich werde ihn und seine sprühende Lebendigkeit sehr vermissen.
(Klaus Müller-Salget)

Mir ist, als sähe ich Herrn Prof. Schmidt-Dengler noch vor mir sitzen in den Räumen der Nationalbibliothek, als ich im Wintersemester 2000 wohl eines der besten und prägendsten Seminare meines Studiums bei ihm besuchen durfte. Auch wenn ich damit nur eine unter sehr vielen von ihm im tieferen Sinne BeGEISTerten bin, möchte ich hiermit meiner großen Dankbarkeit allzu späten Ausdruck verleihen.
(Julia Offermann)

In tiefer Trauer um Wendelin Schmidt-Dengler, einen großen Förderer der Werke Heimito von Doderers.
(Kurt Payr)

In großer Dankbarkeit bleibe ich über den Tod hinaus Wendelin Schmidt-Dengler verbunden. RIP.
(Thomas Petutschnig)

Die Nachricht vom plötzlichen Tod von Wendelin Schmidt-Dengler hat mich bestürzt. Ich möchte hiemit seinen Angehörigen mein aufrichtiges Beileid bekunden.
(Helmut Pfanner)

Tief betroffen und mit großer Trauer steht eine ganze GermanistInnengeneration wie verwaist. Wendelin Schmidt-Dengler war ein Lehrer wie keiner, er hat seine StudentInnen für Literatur begeistert und ihnen viel mehr mitgegeben als ein Rüstzeug. Sein unglaubliches Wissen und seine Begeisterungsfähigkeit waren ein ewiger Ansporn. Dabei hat er nie auf seiner Sicht der Dinge bestanden, sondern jede aufrichtig gemeinte Form der Annäherung an Literatur zugelassen und gefördert. Und wie keiner hat er am weiteren Leben und Arbeiten seiner einstigen StudentInnen mit einer Wärme und einem Wohlwollen Anteil genommen, die einen gestützt und begleitet haben, auch aus der Ferne. Ihn mit dem, was man tut und schreibt nicht (oder möglichst wenig) zu enttäuschen, seinen Erwartungen einigermaßen gerecht zu werden, war wie ein unausgesprochener Subtext zu allem, was man tat. Mit seiner offenen Art zu denken und auf Gedanken anderer einzugehen, mit seiner unvergleichlichen Haltung des Respekts vor Menschen und Büchern war und ist er ein Vorbild weit über seine Tätigkeit als Germanist und Kritiker hinaus. Mit ihm zusammenzutreffen und zu plaudern, war immer ein kleines Fest. Selten hat er dabei vergessen, etwas zu kommentieren oder zu loben, und immer hat er eine aufrichtige Freude über das Zusammentreffen vermittelt. Ein Gegenüber dieser Größe und Wärme zu verlieren, ist ein tiefer Schmerz. Und ein Schmerz ist es auch, ihm gegenüber diese Überzeugung vielleicht nie deutlich genug ausgesprochen zu haben.
(Evelyne Polt-Heinzl)

Erschüttert und traurig nehmen wir von dem verehrten Menschen und Wissenschaftler Prof. Wendelin Schmidt-Dengler Abschied und drücken seiner Familie unser inniges Beileid aus.
(Jutta Radczewski-Helbig und Louis F. Helbig)

ich trauere um herrn schmidt-dengler, der viel für doderer getan hat. er wird der literatur sehr fehlen.
(David Ramirer)

Erschütternd, die Nachricht vom plötzlichen Tod Wendelin Schmidt-Denglers. Er war ein vitaler Denker voller Witz und Originalität. Vor allem mochte ich seine provokanten Pointen. Und nicht zuletzt, dass er ein großer Schüler Doderers und der docta ignorantia war. (Wolfgang Rath)

Mit großer Betroffenheit nehme ich Abschied von einem überaus geschätzten Kollegen und warmherzigen Menschen.
(Anton Reininger)

Ein Wissenschaftler, der sein Fach (hier: Sprache und Literatur) mit dem Leben verknüpfen konnte.
(Werner Richter)

Die österreichische Literaturwissenschaft verliert mit Wendelin Schmidt-Dengler ihren prominentesten, international bekanntesten Vertreter. Diese Hiobsbotschaft hat mich niedergeschmettert. Ich verdanke Wendelin Schmidt-Dengler unermesslich viel. Der schmerzliche Schock hat Erinnerungen aus der Tiefe der Jahre in mir aufsteigen lassen: an das akademische Jahr 1974-1975, als ich mich in Wien als Magister-Student aufhielt; damals hatte Wendelin Schmidt-Dengler meine Magisterarbeit über Die Strudlhofstiege mit der größten Freundlichkeit unterstützt, beraten, ermutigt, betreut; er hatte sogar die erste Niederschrift korrigiert (damals musste ich meine erste Arbeit auf deutsch verfassen, und es gab auf jeder Seite haufenweise Sprachfehler). Seitdem fühlte ich mich Wendelin Schmidt-Dengler zutiefst verbunden, und es war jedesmal eine glückliche Stunde und ein intellektuelles Erlebnis, als ich ihn in Paris, in Wien oder anderswo in der großen kleinen Welt der internationalen Germanistik wieder traf. Sein österreichischer Kulturpatriotismus, der mit einer bewundernswerten kritischen Zivilcourage einherging, hat mich immer sehr beeindruckt. Alle Institutionen der literaturwissenschaftlichen Lehre und Forschung in Österreich verdanken ihm ungeheuer viel. Die ganze zeitgenössische österreichische Literatur, deren bester Kenner und Verteidiger er war, fand in ihm ihren besten Interpreten, Historiker und Vermittler, ihren eloquentesten Rezensenten, ihren qualifiziertesten Archivar in der Österreichischen Nationalbibliothek. Ich kenne keine(n) Germanisten/in, ich kenne keine(n) Autor/in, die für Wendelin Schmidt-Dengler nicht den größten Respekt und die größte Sympathie gehabt hätte. Ich möchte mit diesen allzu skizzenhaften und unzulänglichen Worten meine tiefe Bestürzung zum Ausdrucke bringen, ich möchte Wendelin Schmidt-Denglers Familie und Freundeskreis mein Beileid vom Herzen aussprechen.
(Jacques Le Rider)

Von Herrn Professor Dr. Schmidt-Dengler haben wir im Hause seines Kollegen und Freundes, Herrn Professor Dr. Weber, zu Beginn des dritten - und wahrscheinlich auch letzen - Beutelstichs Abschied genommen. Die versammelten Heimitisten trugen vor Texte aus dem Werk Doderers vor, die ihnen besonders am Herzen gelegen hatten. Die Leser und die Hörer - jedenfalls ging es mir so - spürten den Geist des verehrten Heimgegangen als anwesend -
daß auch der Gastgeber niemals mehr zuhören würde, ahnte keiner.
Ich bin sehr traurig über beider Hinscheiden.
(Joachim Rüffler)

Als an Literatur und besonders an Heimito von Doderer interessierter Mensch, bin ich früh auf Wendelin Schmidt-Dengler aufmerksam geworden und habe seine Bücher, Schriften und so besonders lebendigen Vorträge sehr bewundert. Viel zu früh ist er von uns gegangen. Ich kondoliere allen seinen Angehörigen in tiefem Mitgefühl.
(Eva Saibel)

Dass der Verlust von Wendelin Schmidt-Dengler für die österreichische und internationale Literaturwissenschaft außerordentlich schmerzvoll ist, haben bereits viele Menschen kundgetan. Ich persönlich hatte das Glück, „WSD“ im Rahmen meiner Tätigkeit in der österr. Auslandskulturpolitik sowohl als hochgeschätzten Arbeitspartner im Ausland, als auch als einen besonders liebenswerten und interessanten Menschen kennengelernt zu haben. Der Reichtum, den seine Persönlichkeit vermittelt hat, wird bleiben!
(Christa Sauer)

... mit aufrichtigem Dank für die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, die Prof. Schmidt-Dengler auch der Fachdidaktik Deutsch entgegengebracht hat.
(Christian Schacherreiter)

Ein großer Verlust für die österreichische Kulturlandschaft. Der Verstorbene hatte die seltene Gabe, das doch oftmals so staubige Gebiet der Philologie mit Leben und Humor zu erfüllen. Er wird uns fehlen in der Ödnis, die derzeit hier herrscht.
(Rupert Schöttle)

Ich bin tief betroffen von dem Tod unseres Kollegen Schmidt-Dengler. Der Mann hatte mehr Power und Verstand als die meisten: Ein bedeutender Germanist und ein wichtiger Mensch; für die Wissenschaft und alle, die ihn kannten, ein unersetzbarer Verlust. Wir werden ihn vermissen.
(Andreas Solbach)

In stiller Anteilnahme und Gedenken an die klugen Sätze, die ich von ihm lesen konnte ...
(Thorsten Steinmann)

Zutiefst betroffen und mit größtem Mitgefühl für die Familie.
(Claudia Anna Strafner)

Die Nachricht von dem tragischen Tod Wendelin Schmidt-Denglers hat mich unmittelbar vor der Reise nach Czernowitz und Lemberg erreicht, wo er selbst einen Vortrag gehalten hätte. Sein „Abschluss-Statement" fiel aus und nun werden alle weiteren wissenschaftlichen Erörterungen dieses einflussreichen Botschafters der Germanistik endgültig ausfallen. Es gibt kaum eine Würdigung, die die faszinierende Schärfe und den polemischen Mut seines Geistes nicht hervorgehoben hätte, mit denen er sich mit den abgeschlossenen Werken der Literaturgeschichte genauso wie mit der lebendigen Literatur der Gegenwart auseinandergesetzt hat. Denn er gehörte wohl zu den wenigen Geisteswissenschaftlern, bei denen sich die überwältigende Bildung und Freude an Pointen untrennbar vereinen und die sich erlauben können, ihr mächtiges Wissen ohne dünkelhafte Verschleierung zu vermitteln. Gewinnende Klarheit, herausfordernde Logik und subtile oder sogar sarkastische Ironie – darin bestand, glaube ich, die elementare Wirkung seiner Wissenschaft, die nicht einmal das Persönliche scheute. „Mir ist bewußt, daß ein solches Bekenntnis befremdlich wirkt" – schreibt er gleich am Anfang seines Nestroy-Buches, wo er von den subjektiven Wurzeln seiner Hinwendung zu Nestroy spricht. „Befremdlich" und „peinlich" war es ihm aber nicht, weil er wusste, dass es keine sterile Literaturwissenschaft gibt. Umgekehrt: sein Beruf, der auch unser Beruf ist, war für ihn immer ein Ereignis – so war er ständig in Aktion. Mit unerschöpflicher Vitalität hat er die Literatur präsent gemacht und sie auf eine unnachahmbar persönlich-„peripatetische" Weise institutionalisiert.
Als wenn er die Mußestunde nicht gekannt hätte. Doch, gewiss selten, hat er sie auch gehabt. Bei Graz, so hat er mir erzählt, wo sich in einem großen Ferienhaus, die ganze Familie versammelt hat. Er war aber gern auch bei uns in Pécs, wo er Vorträge und verblockte Semestervorlesungen hielt, sich jedoch von allen sonstigen Verpflichtungen befreien konnte. Im Januar dieses Jahres schrieb er mir: „Ja, ich freue mich auf Spaziergänge mit Ihnen auf dem Mecsek-Gebirge. Pécs habe ich ins Herz geschlossen, Ungarn überhaupt!" In demselben Brief fügt er noch als „P.S." hinzu: „Ein wenig Eigenreklame: Die Wissenschaftjournalisten Österreichs haben mich zum ‚Wissenschaftler des Jahres 2007' gewählt. Das gibt es seit 1994, und ich bin der dritte Geisteswissenschaftler ... Ein wenig stolz bin ich auch." Diese Freude an Anerkennung zeugt von einem Menschen, der Selbstbewusstsein und Eigenwert für Bedingungen der Autonomie des Geistes hielt.
Von den vielen Bildern, die ich als Erinnerung an ihn habe, ist das schönste für mich eine kurze Videoaufnahme, wo er – auf einer Terasse sitzend – über seine Enkelkinder spricht. Mit Freude und – was bei ihm beinahe ungewöhnlich wirkte – ruhig und ein wenig melancholisch verträumt.
Sein plötzlicher Tod kommt mir wie Schicksalsverrat vor, den wir immer fühlen, wenn wir unerwartet Menschen verlieren, die uns nahe stehen und die wir hoch schätzen. Er ist aber – glaube ich – so gestorben, wie er gelebt hat: flammenartig. Am Höhepunkt seiner glänzenden Laufbahn. Und dort bleibt er auch für immer.
(Zoltán Szendi)

ein großer verlust - jede persönliche begegnung war eine bereicherung.
(Gertrud Tauchhammer)

Dankbar für fast drei Jahrzehnte, zuerst der Hilfe, dann der Begleitung auf meinem germanistischen Weg, und traurig über den plötzlichen Tod eines stets herausfordernden Gesprächspartners -
(Reinhold Treml)

Wendelin Schmidt-Dengler verdanken die Doderer-Forschung wesentliche Thesen und Editionen, die österreichische Literatur eine große Wirkung im deutschen Sprachraum, viele, vor allem: junge Autoren eine angemessene Wahrnehmung und viele junge Forscher und Studenten - auch ich - Inspiration, Anregung und Freude an Literatur und Literaturwissenschaft. Ich freue mich, ihn persönlich kennengelernt zu haben und bin traurig darüber, dass ich wie viele in Zukunft nur vom Andenken an ihn und von seinen Werken, nicht mehr von seiner beeindruckenden Person profitieren kann. Seiner Familie gilt meine aufrichtige Anteilnahme.
(Robert Walter)

 

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